Eine einzigartige Zusammenarbeit zwischen der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT), dem Bayerischen Bildungswerk (bbw) und der Maschinenring Foundation gGmbH (MRF) will mithelfen, den Welthunger zu bekämpfen.
Das von der Bayerischen Staatskanzlei geförderte Projekt FAMFISK (Fostering Agricultural Machinery & Food Technology in Senegal & Kenya) startete im März 2024. Neben den deutschen Partnern sind die Maschinenringe im Senegal, in Kenia sowie die senegalesische Universität USSEIN (Université du Sine Saloum El-Hâdj Ibrahima NIASS) und die kenianische Universität JOOUST (Jaramogi Oginga Odinga University of Science and Technology (JOOUST) an der internationalen Kooperation beteiligt.
Auftaktprogramm FAMFISK
Im Rahmen der Kick-Off Woche des Projekts Anfang Juni besuchte eine Delegation mit 18 Gästen aus dem Senegal und 6 Gästen aus Kenia den diesjährigen „Tag der Maschinenringe“ in Neuburg an der Donau. Höhepunkt dort war die Gründung des Weltverbandes der Maschinenringe mit 15 Gründernationen in Anwesenheit von Michaela Kaniber, bayerische Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus. Beteiligt waren unter anderem die Maschinenringe im Senegal und in Kenia.
Im Laufe der Woche fanden verschiedene Workshops statt, darunter ein Workshop am Campus Weihenstephan zur Abstimmung der inhaltlichen Ausrichtung der geplanten gemeinsamen Trainingsprogramme wie: Summer School an USSEIN im Senegal im September, Winter School an JOOUST in Kenia im nächsten Jahr, verschiedene Teilqualifizierungsprogramme und Studierendentandemprojekte.
Die Gruppe besichtigte lokale Unternehmen und landwirtschaftliche Betriebe wie Treffler Maschinenbau GmbH & Co. KG, DINZLER Kaffeerösterei AG oder Birkenschwaige BioAgrikultur. In einer Abendveranstaltung konnten sich die Gäste mit zahlreichen Vertreterinnen und Vertretern des Weltverbandes der Maschinenringe austauschen und vernetzen.
Zielsetzungen des Projekts
Zusätzlich zu den bereits bestehenden 200 Maschinenringen in Senegal und Kenia will die Maschinenring Foundation (MRF) in den kommenden Jahren 300 weitere Maschinenringe gründen. Begleitend dazu sollen Landwirtinnen und Landwirte vor Ort ausgebildet werden, damit dort Kompetenzzentren entstehen können, die über den Maschinenverleih hinausgehen. Know-how und geschultes Personal vor Ort stellen dabei den essenziellen Erfolgsfaktor dar. Dies erfordert eine stärkere Verknüpfung von Berufsausbildung und Hochschulbildung. Senegalesische und kenianische Universitäten sollen deshalb im Rahmen des Projekts dazu befähigt werden, den Auf- und Ausbau der Maschinenringe zu unterstützen. Durch die Kooperation sollen bestehende Kompetenzen der bayerischen Akteure im Senegal und in Kenia gebündelt und Synergieeffekte erzeugt werden.
Stärkung der landwirtschaftlichen Wertschöpfungskette und Ernährungssouveränität
Letztlich werden dadurch nicht nur die Bedingungen für die Menschen in der Landwirtschaft verbessert, sondern das Vorhaben trägt auch zu einer Stärkung der landwirtschaftlichen Wertschöpfungskette in den Regionen bei. Während der Hunger auf der Welt zunimmt, wird mit diesem Projekt versucht, Perspektiven in Senegal und Kenia zu schaffen, die Ernährungssouveränität in den Mitgliedsländern sicherzustellen und somit auch die Fluchtursachen zu bekämpfen. Außerdem profitieren bayerische Studierende durch die Möglichkeit der Teilnahme an dem Kooperationsprojekt und dem Erwerb von Kompetenzen in Afrika.